Hallo Malfreunde, dies hier ist ein Experiment mit Aquarellfarben. Als Vorlage diente mir die Veilchenblüte aus dem Thread Wasser und Stein von Klarabella, danke dafür Klara
Nach der Vorzeichnung der Blüte, habe ich das Papier ca. 5 Min. in klarem Wasser eingeweicht. Danach, in diesem nassen Zustand, unverdünnt auf der linken Bildseite rot, und rechts grün aufgetragen. Nun hin und her geschwenkt damit sich die Farben mischen. Man kann dadurch den Verlauf in sämtliche Richtungen dirigieren. Zum Schluss die überschüssige Farbe an einer Ecke abtropfen lassen. Jetzt habe ich aus der vorgezeichneten Blüte ( die Vorzeichnung war noch sichtbar) die Farbe wieder entfernt. Dieses ist durch aufsaugen mittels Küchenkrepp und an den inneren Umrissen der Blüte mit Pinseln geschehen. Nachdem die Blüte wieder weiß war, musste erst einmal alles trocknen. Danach habe ich die Blüte farbig modelliert und trocknen lassen. Das Ergebnis des Hintergrundes war enttäuschend und gefiel mir überhaupt nicht. – ich war etwas angesäuert –
Ich dachte mir, wegschmeißen kannst du es ja immer noch, probiere einfach mal weiter und beobachte was passiert. Also habe ich das fertige Bild wieder in Wasser eingeweicht andere Farben aufgetragen, verlaufen und immer wieder trocknen lassen. Die Prozedur habe ich zigmal mit immer wechselnden Farben wiederholt. Mittlerweile entwickelte sich daraus ein riesiges Vergnügen. Es war schön anzusehen, wie sich der Hintergrund farblich veränderte. An der Blüte selbst hatte ich zwischendurch überhaupt nichts gemacht, aber sie war immer noch zu sehen. Nachdem nun alles wieder trocken war, habe ich die Blüte noch mal farblich nach oben geholt. Die Blüte selbst ist mir nicht so gelungen. Aber ich arbeite dran.
Mit diesem Experiment wollte ich herauszufinden, ob ein ansatzloser Übergang zwischen Hintergrund und Motiv in dieser Art und Weise möglich ist.
Hier nun das Ergebnis -
Gickel
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Das finde ich nicht, dass die Blüte nicht so gelungen ist, die ist doch wirklich schön. Deine Beschreibung erinnert mich so richtig an die Experimente meines Sohnes, der macht solche " Einweich- verwischundwasch-Aktionen" immer mit seinen Wasserfarben. Ich muss ihm gleich erzählen, dass eine richtige Künstlerin das auch so macht - er wird sich sehr dafür interessieren.... Scherz beiseite - das Ergebnis des Experimentes ist wirklich sehenswert - wunderschön!
Das wollte ich noch fragen: Wird denn das Papier jemals wieder einigermaßen glatt - das muss sich durch das einweichen beim trocknen doch bestimmt sehr wellen und knautschen?
toll diesen werdegang erläutert zu bekommen. finde ich total faszinierend und lädt ein, dies direkt auch einmal zu probieren den hintergrund finde ich supertoll und die blüte gefällt mir auch.
Hallo maro, Uschi, Sylvia und Renate danke fürs reinschauen und schreiben.
Ich freue mich sehr darüber.
@ Uschi, als Künstlerin würde ich mich allerdings niemals bezeichnen. Ich habe das Malen zu meinem Hobby gemacht, weil es mir Spaß macht.
Zu deiner Frage: für diese Übung habe ich ein Papier der Stärke 250 g/m² von Guardi benutzt in der Größe 21,0 x 14,8 Die Zwischenschritte wurden von mir mit einem Fön getrocknet. Vorder-und Rückseite im Wechsel. Danach war es relativ glatt. Als ich mit dem Bild fertig war, habe ich es auf der Rückseite gut gleichmäßig befeuchtet, zwischen ein paar Küchenkrepps gelegt und ordentlich beschwert. Das ganze über Nacht liegen gelassen. Danach war es wieder glatt wie vom Block. -
du hattest mir ja schon von dem Experiment erzählt, es ist schon erstaunlich was bei solchen Versuchen herauskommen kann. Insgesamt wirken die Farben ein wenig verwaschen aber interessant.
Zitat von Gickel (Admin)@ Uschi, als Künstlerin würde ich mich allerdings niemals bezeichnen. Ich habe das Malen zu meinem Hobby gemacht, weil es mir Spaß macht.
Genau so denke ich auch, und die Maler, die sich gerne als Künstler bezeichnet sehen (hier wimmelt es von solchen), die das wollen, sind mir meist mit ihrem auch sonstigen divenhaften Getue zuwieder. Das Gleiche gilt für "Experten". Trotzdem läßt es sich nicht immer vermeiden, diese Bezeichnung unter gewissen Umständen zu benutzen.
Deinen Erfahrungsbericht finde ich hochinteressant und spannend, denn er verleitet dazu, es auch auszuprobieren und das wiederum erweitert den malerischen ("künstlerischen?)Horizont. Ich würde mich über mehr solche Berichte freuen, wenn ungewöhnliche oder neuartige Techniken angewandt wurden. Und für mich ist fast alles neu beim Aquarell.
Bevor ich´s vergeß, das Ergebnis dieses Versuches gefällt mir sehr gut!
Hallo Anne, dann hast du also das Blatt nicht auf ein Brett mit Krepp geklebt oder im Block gelassen?, sondern auf das lose Blatt gemalt? Da hast du dir ne Menge Arbeit gespart und geht also auch. Ich hab mal ein zu sehr gewellte Papier von der Rückseite mit dem Dampfbügeleisen vorsichtig gebügelt, dann wurde es auch wieder einigermaßen glatt.
ooooops, ich muß was klarstellen!!! Mit hier meinte ich natürlich nicht das Forum, sondern meine geliebte Wahlheimat Lanzarote!!! Beim Drüberlesen fiel mir auf, wie mißverständlich das sein könnte!
Jaaaa - natürlich habe ich das nicht so eng gemeint mit Künstlerin - sagte das halt so in Bezug auf meinen Sohn - der immer wenn er hier im Forum ein bisschen Bilder mitschauen darf, sagt das sind die "echten erwachsenen Künstler" ....
Genau für solche Zwecke meinte ich kommt man nicht drumrum, den Ausdruck dann doch mal zu verwenden, liebe Uschi, denn meine Kinder würden sonst fragen, "welche Maler"? Auch am Stand schreibe ich "Künstler-Postkarten", weil "Maler-Postkarten" kein gängiger Ausdruck ist. Nur sonst bestehe ich darauf, Hobby-Maler und nicht Künstler zu sein, wahrscheinlich auch aus Eitelkeit, nämlich um mich von den Diven zu distanzieren. Fühl Dich bitte also nicht angegriffen!!!!!
Zitat von paco Fühl Dich bitte also nicht angegriffen!!!!!
paco
Aber nein - natürlich nicht lieber Paco!
Zitat von pacoGenau für solche Zwecke meinte ich kommt man nicht drumrum, den Ausdruck dann doch mal zu verwenden, liebe Uschi, denn meine Kinder würden sonst fragen, "welche Maler"? Auch am Stand schreibe ich "Künstler-Postkarten", weil "Maler-Postkarten" kein gängiger Ausdruck ist. Nur sonst bestehe ich darauf, Hobby-Maler und nicht Künstler zu sein, wahrscheinlich auch aus Eitelkeit, nämlich um mich von den Diven zu distanzieren.
Genau so ist es und Du hast wieder mal wunderbar den Nagel auf den Kopf getroffen!
Inga, Melgis, paco, maro und Uschi ich freue mich, dass das Ergebnis dieses Experiments so viel Anklang bei euch findet
danke Inga für deine positiven Worte
danke Melgis, gut dass du es ansprichst, denn genau diesen verwaschenen, nicht so klaren Eindruck der Farben, wollte ich als Hintergrund erzielen. Allerdings nicht für die Blüte. Diese hat nach dem weiterexperimentieren sämtliche Farbschichten mit abbekommen. Sie ließ sich danach nicht mehr als herausstechendes Detail ausarbeiten.
paco, mach dir bloß kein Kopf über dein Geschriebenes, denn ich habe es nicht falsch verstanden und unsere Mitglieder sicherlich auch nicht. Manchmal wählt man vielleicht nur die falschen Worte, die eventuell zu Missverständnissen führen könnten, aber weiß Gott nicht so gemeint sind. Es fehlt halt die Akustik/Tonfall und die Mimik dazu um Geschriebenes so rüberzubringen, wie es auch ankommen soll. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass du meine Erklärung interessant findest und vielleicht probierst du sie ja mal aus – macht echt Spaß
Uschi, auch deine Antwort habe ich spaßig empfunden und im Zusammenhang mit deinem Sohn so aufgefasst. Also überhaupt nicht eng und genau so spaßig sollte meine Antwort darauf bei dir ankommen. Bitte keine Kopfschmerzen darüber zulassen. Lass aber weiterhin zu, wenn dein Sohn von erwachsenen Künstlern spricht. Irgendwann später wird er sicherlich den Begriff *Künstler* für sich neu definieren. So nun habe ich gesagt, wie ich darüber denke
maro, ich habe tatsächlich mit/auf dem losen Papier gearbeitet. Das ist vielleicht nicht professionell, aber für meinen Hausgebrauch reicht‘s. Wenn es richtig durchgetrocknet ist in der Beschwerung, ist es wirklich popoglatt am Schluss.
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Experiment in Aquarell
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19.05.2010 13:13
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Horizont. Ich würde mich über mehr solche Berichte freuen, wenn ungewöhnliche oder neuartige Techniken angewandt wurden. Und für mich ist fast alles neu beim Aquarell.
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